Das Kerpin-Prinzip

Der Kerbstift ist ein Zylinderstift mit Kerben. Er erhält durch Einwalzen oder Einmeißeln dreier um 120° auf dem Stiftmantel verteilt sitzender Kerben seine Gestalt. Bei dieser Kaltverformung treten zu beiden Seiten der Kerbfurchen Kerbwulste hervor. Der Stiftdurchmesser wird durch die in allen Teilen des Stiftmantels auftretenden Materialverschiebungen vergrößert. Die Stiftoberfläche erhält durch die Materialverdichtung eine höhere Verschleißfestigkeit.

Beim Einschlagen oder Eindrücken des Kerbstiftes in ein zylindrisches Bohrloch, das nicht nachgearbeitet ist, tritt eine entsprechende Kaltrückverformung ein. Die elastischen Kerbwulste werden in die Kerbfurchen zurückgedrängt. Der Stiftmantel legt sich allseitig an die Bohrlochwandung an. Die dadurch gegenüber der Bohrlochwandung entstehenden hohen radialen Verspannungskräfte halten den Kerbstift rüttelfest.

Der Kerbstift zentriert sich zufolge der 120°-Teilung der Kerben selbst. Die Bohrlochwandung bleibt unbeschädigt. Der Kerbstift kann herausgenommen und mehrfach wiederverwendet werden.

Die vielfachen Variationsmöglichkeiten hinsichtlich Form, Länge und Lage der Kerbung gestatten es, die größte Verspannung genau in demjenigen Teil der Bohrung zu bewirken, wo sie notwendig ist. Deshalb bieten sich dem Konstrukteur - neben zahlreichen Sonderausführungen - verschiedene Formen von Kerbstiften zur Auswahl an. Siehe Übersicht